Google spielt SEO-Roulette und Newsletter könnten künftig Geld kosten

Heute im Publisher-Update: Google ärgert SEO-Experten, Newsletter-Abos könnten interessant werden und News-Podcasts haben Konjunktur. 

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Google dreht wieder am Suchmaschinen-Rad. 
Forward Publishing / Hebi. B

Google spielt Titel-Roulette

Der Titel einer Webseite oder eines Artikels gilt als eines der wichtigsten Suchmaschinensignale. Gerade bei Longtail-Inhalten für die Suchmaschine tüfteln Redakeur:innen daher gerne am optimalen Title-Tag.

Hier könnte sich der Wind jetzt drehen: SEO-Profis fiel auf, dass Google vermehrt H1- und H2-Überschriften oder eine Mischung in den Suchergebnissen anzeigt, statt des von der Redaktion vorgegebenen Titels. Mitunter schreibt Google sogar das Veröffentlichungsdatum mit in die Ergebniszeile. Insgesamt scheint der Datenkonzern in Richtung kürzere, leicht zu erfassende Suchergebnisse zu optimieren.

Diese jüngste Entwicklung bestätigt einen Trend der letzten Monate: Googles Text-KI-Systeme werden immer besser darin, Sprache zu verstehen und etwa automatisch Artikel zusammenzufassen. Google könnte daher immer mehr eigene Entscheidungen über den Inhalt eines Artikels und folglich dessen Ranking treffen, anstatt die von den Redaktionen vorgesehenen Suchmaschinen-Inhalte auszuspielen. Das würde die SEO-Arbeit von Verlagen grundlegend verändern.

Das Cloud-Redaktionssystem von Forward Publishing hilft Verlagen dabei, flexibel auf Veränderungen bei Google und Co. und in der Medienlandschaft insgesamt zu reagieren.

Der Newsletter als Paid-Produkt

Für viele Publisher ist der Newsletter der verlängerte Arm des redaktionellen Kernprodukts: Die E-Mails sollen Nutzer:innen auf die Webseite oder in eine App ziehen. Dort erfolgt dann die Monetarisierung.

Dass es sich lohnen kann, Newsletter als eigenständiges, bezahltes Produkt zu denken, zeigt die New York Times: Die renommierte Zeitung verschickt mindestens 19 der derzeit rund 50 eigenen Newsletter nur noch an zahlende Abonnenten.

Chief Product Officer Alex Hardiman bezeichnet dieses Manöver als „Spiel mit der Kundenbindung und der Konversion“: Fast die Hälfte der Abonnenten würden innerhalb einer Woche einen Newsletter öffnen und Newsletter-Empfänger seien eher bereit, zu bezahlen und zu bleiben.

Gerade die persönliche Verbindung zum Newsletter-Absender kann laut Hardiman eine Chance sein: "Die Newsletter, die nur für Abonnenten bestimmt sind, bieten exklusiven Journalismus von Experten, die sich intensiv mit den Themen beschäftigen, die unsere Abonnenten am meisten interessieren, und das ganz bequem über den Posteingang", sagt Hardiman und verspricht: „Das ist erst der Anfang.“

Der Newsletter ist ein wichtiger Kanal und gewinnt wieder an Bedeutung, das zeigt das Beispiel der New York Times eindrucksvoll. Aber dennoch ist er nur einer von vielen Kanälen. Auf der technischen Seite sollten Verlage daher darauf achten, dass ihr Redaktionssystem das Publishing in viele Kanäle einfach und effizient ermöglicht – vom Newsletter über mobile Apps bis zu Print.

News-Podcasts: Ein neues Erfolgsmodell?

Podcasts boomen und laut einer aktuellen Reuters-Studie laufen tägliche News-Podcasts besonders gut: In den USA machen sie rund ein Prozent aller verfügbaren Podcasts aus, erzielen aber circa zehn Prozent aller Downloads.

Für die Studie schaute sich Reuters 102 tägliche News-Podcasts aus den USA, UK, Australien, Frankreich, Schweden und Dänemark an. Allein im letzten Jahr starteten 37 tägliche News-Podcasts, darunter einige mit Bezug zur Corona-Pandemie.

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Reuters Insitut, Universität Oxford

Laut der Studie erreichen Verlage über das tägliche Podcast-Format eher junge und gebildete Menschen. Besonders der „Deep Dive“ soll erfolgreich sein, bei dem ein einzelnes Thema in durchschnittlich rund 25 Minuten besonders intensiv beleuchtet wird. 43 Prozent der untersuchten Podcasts fallen in die Deep-Dive-Kategorie.

Die Podcast-Publisher geben an, dass die Werbeumsätze in den täglichen Podcast-Formaten im Vergleich zu anderen Sektoren gut sind. Bei den Plattformen haben Apple und Spotify die Nase vorne.

Zusammenfassung der Studie: Daily news podcasts are “punching well above their weight” with audiences von Sarah Scire

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